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31 Okt 2024
Neuss - „Mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen, Menschen für Technik begeistern und verdeutlichen, was unsere Arbeiten hier vor Ort in der Region sind – deshalb beteiligen wir uns an der „Langen Nacht der Industrie“, sagte Georg Narciß, Leiter des Regionalzentrums Neuss bei Westnetz.
Energieversorgung ist spannend und facettenreich
Rund 70 Menschen im Alter von 16 bis 86 Jahren hatten sich in Neuss für den Informationsabend angemeldet. Die Westnetz-Mitarbeitenden erklärten den Gästen auf einer Übungsanlage, was passiert, wenn der Strom ausfällt und welche Arbeitsschritte und technischen Geräte zur Wiederversorgung im Einsatz sind. Auch Fragen zur Ausbildung bei Westnetz an der Collingstraße wurden gerne beantwortet.
Einsatz von digitalen Ortsnetzstationen
An einem sogenannten Technotrainer zeigte Westnetz, der Verteilnetzbetreiber der Westenergie, wie digitale Transformatorenstationen zunehmend das Stromnetz transparenter machen. „Bei Störfällen können wir von unserer zentralen Schaltleitung aus Fehler schneller lokalisieren und aus der Ferne den Stromfluss punktuell ab- und zuschalten. Das spart Zeit, grenzt die Zahl der betroffenen Anschlüsse ein und erleichtert den Monteurinnen und Monteuren vor Ort die Arbeit signifikant. Die Digitalisierung des Stromnetzes ist neben dem Netzausbau derzeit eine unserer wichtigsten Aufgaben“, sagte Georg Narciß.
Auch Planung und Betrieb des Netzes verbessern sich durch die Digitaltechnik. Mithilfe der Informationen zur Netzauslastung, die durch die digitalen Ortsnetzstationen gewonnen werden, sind Netzinvestitionen noch besser planbar. Ziel ist es, die Netzstabilität nicht nur im laufenden Betrieb, sondern auch vorausschauend zu sichern. Beispielsweise kann besser reagiert werden, wenn in einem Ortsnetz durch die erhöhte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien oder den wachsenden Strombedarf für Elektromobilität Kapazitätsgrenzen erreicht werden.
Einsatz von Drohnen
Um die Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten, setzt Westnetz im Zuge der Digitalisierungsstrategie immer stärker auf kleine Helfer – Drohnen. Drohnenflüge zur Inspektion von Freileitungen der Hoch- und Mittelspannung, weit draußen auf Feldern und Wiesen, gehören bei Westnetz mittlerweile zum Alltag. So werden manuell gesteuerte Drohnen mit speziellen Kameras als Standardwerkzeug bei der Inspektion von Mittel- und Hochspannungsfreileitungen sowie Gaspipelines eingesetzt. Viele weitere spezielle Anwendungsfälle wurden bereits erfolgreich erprobt und umgesetzt. So kann die Drohne beispielweise mit einer Lampe ausgerüstet werden, um Arbeitsbereiche bei Dunkelheit auszuleuchten. Bei der „Langen Nacht der Industrie“ demonstrierte Westnetz eine Drohne mit einem speziellen Aufsatz, der Fremdkörper wie Drachenschnüre oder Spargelplanen aus Freileitungen herausbrennen kann.
Das Regionalzentrum Neuss ist verantwortlich für Planung und Errichtung, Betrieb und Instandhaltung von Stromnetzen in Teilen des Rhein-Kreises Neuss, des Kreises Mettmann und des Kreises Viersen. Hier werden aktuell 42 junge Menschen ausgebildet.
Quelle-Foto: Westnetz GmbH