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28 Nov 2020
Rhein-Kreis Neuss - Die Preisträger beim NRW.BANK.Ideenwettbewerb für Kommunen 2019-2020 stehen fest: Einen von vier Ideenmining-Workshops der Westfälischen Wilhelms-Universität gewann der Rhein-Kreis Neuss mit seiner Pflegefinder-App. Die NRW.BANK prämiert in ihrem Wettbewerb kommunale Projektideen, die spürbar die Service- und Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger verbessern und die Nachhaltigkeit stärken.
„Über die erneute Bestätigung, dass wir mit unseren Service-Apps, die helfen sollen, Leistungen der Kreisverwaltung schnell, online und rund um die Uhr verfügbar anzubieten, Vorreiter in NRW sind, freuen wir uns sehr“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der bereits vor einigen Jahren die Digitalisierung zur Chefsache erklärt und ein eigenes Dezernat für Digitalisierung und E-Government eingerichtet hat.
Zum dritten Mal nach 2008 und 2013 wurde der Rhein-Kreis Neuss jetzt für eine seiner App-Entwicklungen beim landesweiten NRW.BANK.Ideenwettbewerb für Kommunen ausgezeichnet, der unter der Schirmherrschaft von NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach steht. „Der Ideenwettbewerb führt vor Augen“, so die Ministerin, „welch großes Engagement es vor Ort gibt, um aktuelle Herausforderungen zu meistern.“
Als erster Kreis in Deutschland hat der Rhein-Kreis Neuss schon 2017 eine kostenlose Pflegefinder-App herausgebracht und stetig weiterentwickelt, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen schnell bei der Suche nach freien Pflegeplätzen in den kreisweit 46 Seniorenhäusern unterstützt. Das Interesse zahlreicher Kommunen an dieser App-Entwicklung war landesweit sehr groß. Schließlich wurde sogar das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit NRW aufmerksam.
Mit technischer Unterstützung des Rhein-Kreises Neuss wurde 2019 eine landesweite Lösung umgesetzt, die Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Landrat Petrauschke und Harald Vieten, IT-Dezernent des Rhein-Kreises Neuss, Anfang 2020 in Düsseldorf als „Heimfinder-App NRW“ der Öffentlichkeit vorstellten. NRW ist damit das erste Bundesland, das flächendeckend und tagesaktuell freie Pflegeplätze über App und Internet anzeigt.
Bereits ein halbes Dutzend Service-Apps hat das IT-Dezernat des Kreises mit einem kleinen kreativen Team und in Zusammenarbeit mit den Fachämtern erfolgreich umgesetzt hat. Mehr Service für Bürger und Entlastungen für Mitarbeiter von Routinearbeiten ist das Ziel der digitalen Angebote. „Wir bieten unsere Ideen und Lösungen kostenlos als Blaupause allen interessierten Kommunen an, die mit uns dann zusammen an Weiterentwicklungen arbeiten“, betont Dezernent Vieten, der bereits ein neues Pilotprojekt mit landes- und bundesweiter Auswirkung ankündigt: eine App-Anwendung für die Infektionsschutzbelehrung.
Allein im Rhein-Kreis Neuss brauchen rund 8.000 Menschen vor Arbeitsaufnahme in der Lebensmittelverarbeitung oder im Verkauf eine gesetzlich vorgeschriebene Infektionsschutzbelehrung, früher auch „Gesundheitszeugnis“ genannt. „Wir wollen den Prozess komplett digital – von der Belehrung über die elektronische Bezahlung bis hin zur Ausstellung der Bescheinigung in einer App – abbilden“, so Projektleiter und Chief Digital Officer Jürgen Brings zu der neuen Entwicklung, die ihren künftigen Nutzern den Weg zum Gesundheitsamt ersparen soll. Um dies digital zu ermöglichen, hat sich der Kreis sogar an das Bundesgesundheitsministerium gewandt und sich erfolgreich für eine bundesrechtliche Änderung des Infektionsschutzgesetzes eingesetzt.
Quelle-Foto: Rhein-Kreis Neuss/A. Baum