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29 Jun 2019
Jüchen - Die Stadt Jüchen hat inzwischen ca. 8.000 m² artenarme Rasen- und Weideflächen mit regionalem Saatgut, das über 30 verschiedene Kräuterarten enthält auf Flächen in Kelzenberg, Gazweiler, an der Feuerwache Jüchen und am Friedhof in Hochneukirch eingesät. Hierbei zeigen die ersten Flächen schon einen grünen Flaum.
Im Februar 2019 hatte der Umwelt- und Verkehrsausschuss der Stadt beschlossen, von der Verwaltung als geeignet angesehene Grünflächen durch Umwandlung in Wildblumenwiesen in diesem und im nächsten Jahr ökologisch aufzuwerten. Im Herbst, wenn die Witterung günstigere Voraussetzungen bietet, werden weitere 7.000 m², z.B. am Rande der Sportanlage in Gierath, folgen.
Wer zurzeit mit aufmerksamem Auge durch das Stadtgebiet fährt, wird feststellen, dass viele Landwirte an den Rändern ihrer Ackerflächen Blühstreifen angelegt haben, auf denen einjährige bienenfreundliche Pflanzen wie Phacelia und Gelbsenf dominieren. Diese liefern Nahrung für viele Insektenarten, darunter auch viele Nützlinge, die als natürliche Schädlingsbekämpfer auf den Kulturflächen fungieren. Aber auch das Niederwild und offenlandbewohnende Vogelarten finden hier Deckung, was in unserer recht strukturarmen Landschaft von großem Wert ist.
„Das Engagement der Landwirtschaft ist sehr lobenswert und ein Indiz, dass sich ökologisches Denken und Handeln weiter etablieren“, so Bürgermeister Harald Zillikens.
Ein weiteres besonders gelungenes Beispiel für eine artenreiche Blühwiese finden die Besucher des Parks von Schloss Dyck, wo schon im Frühjahr 2018 auf einer ca. 3.500 m² großen Rasenfläche eine spezielle standortangepasste Saatgutmischung ausgebracht wurde.
Sämtliche Wiesen werden zweimal im Jahr gemäht, wobei der überwiegende Teil der Heugewinnung dient. Dadurch werden dem Boden langfristig Nährstoffe entzogen und die Dominanz der Gräser, die viele Blütenpflanzen unterdrücken, schwindet.
Für den Herbst 2019 ist geplant, auch auf kleineren Grünanlagen, Pflanzbeeten und Baumscheiben zur Förderung von Insektenpopulationen entsprechende Wildblumenmischungen einzusäen. Erste Versuche am Rathaus zeigen, dass die blühende Vielfalt eine sinnvolle Alternative zu monotonen Bodendeckerflächen darstellt und letztendlich einen geringeren Pflegeaufwand erfordert.
Quelle-Foto: Stadt Jüchen