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24 Nov 2025
Rhein-Kreis Neuss - Bei einem Besuch der zum Rheinmetall-Konzern gehörenden Pierburg GmbH in Neuss hat sich Kreisdirektor Dirk Brügge mit Vertretern des Unternehmens über die Chancen zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Rheinland ausgetauscht. Außerdem besichtigte er das Brennstoffzellen-Testlabor, das im Rahmen des Förderprojekts H2.MODUS errichtet wurde.
„Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Transformation und hat durch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten ein enormes Potenzial, das wir uns in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region zu Nutze machen wollen“, so Brügge. Grüner Wasserstoff werde dabei auch eine wichtige Rolle als umweltfreundlicher Energieträger beim Strukturwandel des Rheinischen Reviers spielen.
„Unsere energieintensive Industrie mit ihren zahlreichen und gut bezahlten Arbeitsplätzen benötigt verlässliche, preisgünstige und nachhaltige Energiequellen zu ihrer klimaneutralen Transformation. Projekte wie H2.MODUS helfen nicht nur dabei, sondern sichern auch den Technologiestandort Rhein-Kreis Neuss für Zulieferer und Komponentenhersteller“, erläuterte Brügge nach dem Gespräch mit Dr.-Ing. Michael Becker, Vice President Advanced Engineering bei der Pierburg GmbH, einer Tochter der Rheinmetall AG.
Rheinmetall entwickelt im Rahmen seiner Wasserstoffstrategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette innovative Lösungen und Produkte, die einen effizienten und zuverlässigen Einsatz von Brennstoffzellensystemen, Elektrolyseuren und Tanksystemen ermöglichen.
Für das Vorhaben H2.MODUS hat das Unternehmen Fördermittel von Bund und Land akquiriert, mit dem Ziel die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunftstechnologie Wasserstoff zu steigern. H2.MODUS wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Revier Gestalten“ mit bis zu 5,7 Millionen Euro durch das Rheinische Revier und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre.
Im Fokus des Vorhabens steht die Vereinfachung des Aufbaus von Brennstoffzellensystemen für mobile Anwendungen, aber auch für den stationären Einsatz, durch die Integration mehrerer Funktionen in ein Modul oder Sub-System. Die so erzielte Senkung der Herstellkosten führt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Brennstoffzellentechnologie gegenüber anderen Technologien wie Batteriesystemen. In dem eigens aufgebauten Brennstoffzellen-Testlabor können die neu entwickelten Produkte intensiv getestet und auf einen effizienten Einsatz hin optimiert werden.
Michael Becker von Rheinmetall und sein Team betonten beim Besuch Brügges den strategischen und langfristigen Ansatz. „Wir sehen nach wie vor großes Marktpotenzial in der Wasserstofftechnologie und arbeiten daher intensiv an neuen Produkten. Wir stellen im Markt ein wieder zunehmendes Interesse von vielen Herstellern fest. Dies gilt zum einen für größere Pkw und SUV, aber nach wie vor insbesondere auch für Nutzfahrzeuge, Busse und stationäre Anwendungen“, so die Experten. Der Standort Neuss soll eine entscheidende Rolle für die Entwicklung und Lieferung von Wasserstofftechnologien spielen.
Quelle-Foto: Rhein-Kreis Neuss, (v.l.): Dr.-Ing. Max Wick, Kreisdirektor Dirk Brügge und Thomas Ditges