Deutscher Journalistenpreis 2018

Deutscher Journalistenpreis 2018

22 Sep 2018

Frankfurt a.M.(ots) - Bei der Vergabe des Deutschen Journalistenpreises 2018 (djp) in Frankfurt am Main haben Autoren der Wochenzeitung DIE ZEIT zwei der insgesamt sieben Themenpreise erhalten. Weitere Auszeichnungen gingen an die WirtschaftsWoche, die beiden Wirtschaftsmagazine Capital und brand eins, das SZ Magazin der Süddeutschen Zeitung und die Frankfurter Neue Presse. Ein Sonderpreis wurde ans manager magazin vergeben. 200 Gäste, die Hälfte davon führende Journalisten aus allen großen Medienstandorten und Redaktionen, feierten anschließend im Westhafen Pier 1 am Main "die journalistenparty".

Drei Auszeichnungen gab es für finanzwirtschaftliche Themen. Auf dem Gebiet Bank & Versicherung erhielt den Preis ein dreiköpfiges Team der ZEIT: Lisa Nienhaus, Mark Schieritz und Jens Tönnesmann. Unter der Überschrift "Der Blockchain-Code" erklärt ihr Beitrag, erschienen am 1. März 2018, die neue Datentechnologie, die hinter der Kryptowährung Bitcoin steht und künftig das Bank- und Versicherungswesen sowie viele weitere Wirtschaftsbereiche fundamental verändern kann. Die Jury würdigte die aufwändige Recherche in Berlin, London, Jordanien und der Schweiz: Durch das Vorstellen konkreter Anwendungen der Blockchain-Technologie sei es gelungen, sie sehr anschaulich und verständlich zu erklären.

Im Themenbereich Vermögensverwaltung wurde Panagiotis Koutoumanos für den Artikel "Kassenschlager als Brandbeschleuniger?" geehrt, erschienen am 7. Oktober 2017 in der Frankfurter Neuen Presse. Darin analysiert und beschreibt er umfassend und ausgewogen den Markt für Exchange Traded Funds (ETF). Den Vorteilen dieser Anlageform für den einzelnen Investor stellt er die Risiken gegenüber, die davon für den Kapitalmarkt insgesamt ausgehen.

Einen Sonderpreis zum Thema "Fintech" erhielt Mark Böschen für seinen Artikel "Renditemaschinen" im manager magazin vom März 2018 über lernende Algorithmen in der Vermögensverwaltung.

Mit dem 2018 erstmals ausgeschriebenen djp Weltwirtschaft wurden Georg Fahrion, Claus Hecking und Volker Pabst vom Wirtschaftsmagazin Capital prämiert. Im August-Heft 2017 erschien ihre Reportage "Chinas neuer Plan" mit der Botschaft: "China gräbt die Welt um. Eine neue Seidenstraße wird gebaut, von Schanghai bis nach Duisburg. Wer das ganze Bild sieht, erkennt: Es geht hier um nichts weniger als die Restauration eines Weltreichs." Durch intensive Recherchen vor Ort wird diese These in eindrücklicher Sprache facettenreich belegt.

Im Themenbereich Bildung & Arbeit erhielt Caterina Lobenstein den Preis für ihre Reportage "Warum verdient Frau Noe nicht mehr?" in der ZEIT vom 7. Dezember 2017. "Der tägliche Wahnsinn in der Altenpflege ist selten so eindringlich beschrieben worden", urteilte die Jury. Als einen wesentlichen Grund für die oft beklagten Missstände beschreibt die Autorin das Zusammenspiel traditioneller Selbstlosigkeit der Pflegekräfte mit dem Renditestreben privater Investoren. An konkreten Schicksalen zeigt sie die teilweise beklemmenden Auswirkungen auf.

"Seit fünf Jahren frisst sich das Bakterium Xylella durch die süditalienischen Olivenhaine. Die meisten Bauern schauen ihm traurig, aber tatenlos dabei zu. Anders Giovanni Melcarne: Er kämpft gegen das Baumsterben - mit kühlem Kopf und wissenschaftlicher Hilfe." So beginnt der mit dem djp Innovation & Nachhaltigkeit ausgezeichnete Text von Barbara Bachmann im Wirtschaftsmagazin brand eins vom Juni 2018 unter der Überschrift "Die Wurzeln einer Region". In einer klassischen Heldengeschichte zeigt die Autorin sprachlich fesselnd mit lebendig dargestellten Protagonisten, wie Wissenschaft und Lebenswirklichkeit miteinander verknüpft sind.

Den djp Mobilität & Logistik erhielten Henryk Hielscher und Rüdiger Kiani-Kreß für ihre Recherche und Analyse der Gründe, die zur Insolvenz der Fluggesellschaft Air Berlin führten. In der WirtschaftsWoche vom 19. Januar 2018 verweben die Preisträger unter der Überschrift "Ende der Legende" politische und wirtschaftliche Aspekte zu einem schlüssigen Bild, benennen Verantwortliche und bleiben dabei stets sachlich und distanziert. Dennoch fühlt sich der Leser mitten im Geschehen durch eine spannende Dramaturgie und lebendige Sprache.

Für wegweisende Beiträge über Trends in den übrigen Wirtschaftsbereichen wird der djp Offenes Thema verliehen. Er wurde Till Krause und Lorenz Wagner zuerkannt für ihren Beitrag "Im Einflussgebiet", erschienen am 27. Oktober 2017 im SZ Magazin der Süddeutschen Zeitung. Kritisch und verbraucherorientiert schauen sie hinter die Kulissen eines neuen Wirtschaftsphänomens: Sie nehmen ihre Leser mit die "wilde, neue Welt" der Influencer und ihrer Follower und stoßen dabei auf Methoden und Machenschaften voller Lug und Trug.

Auf www.djp.de können alle prämierten Beiträge im pdf-Format heruntergeladen werden. Eine Bildergalerie vermittelt Eindrücke von der Preisverleihung und der anschließenden djp-Party. Für Glückwünsche und Kommentare ist auf Twitter das Hashtag #2018djp eingerichtet.

Ab sofort können auf der djp-Webseite Beiträge für den Deutschen Journalistenpreis 2019 eingereicht und von Lesern empfohlen werden. Verliehen wird er am 26. September 2019.

Namhafte Partner, hochrangige Jury, neuer Teilnahmerekord
Mit Unterstützung der djp-Partner Clariant, Daimler, DWS, HSBC Deutschland, Pictet-Gruppe und Randstad prämiert der djp jährlich herausragende journalistische Arbeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich mit Themen aus der Wirtschaft und dem Finanzwesen befassen. Die Fidor Bank hat als djp-Förderer den Sonderpreis "Fintech" gestiftet. Weitere Förderer sind E.ON, news aktuell, Business Wire, Frankfurt Main Finance, rhein-maintv und die K&K Verlagsanstalt. In diesem Jahr haben 409 Journalisten 475 Beiträge aus 90 Medien eingereicht oder wurden empfohlen. Dies ist ein neuer Teilnahmerekord.

Der 65-köpfigen djp-Jury gehören Herausgeber, Chefredakteure und Ressortleiter der führenden deutschsprachigen Wirtschaftsmedien sowie die Leiter renommierter Journalistenschulen an. Seitens der Wirtschaft und Wissenschaft engagieren sich namhafte Repräsentanten von Verbänden, Unternehmen und Hochschulen in den einzelnen Themen-Jurys. Die Juroren erhalten alle Wettbewerbsbeiträge in anonymisierter Form. Je Themengebiet nominieren sie bis zu sechs Artikel, und zwar drei aus der Kategorie tagesaktuelle Medien und drei aus periodischen Medien. Von diesen sechs Beiträgen prämieren sie einen mit dem djp.

Ausgelobt waren 2018 als Gesamtpreisgeld 36.000 Euro, für jedes der sieben Themengebiete 5.000 Euro, davon 2.500 Euro für den Preisträger und je 500 Euro für die weiteren Nominierten. Hinzu kamen 1.000 Euro für den Sonderpreis. Ein Fünftel der Preisgelder fließt an gemeinnützige Zwecke: Die Preisträger und Nominierten erhalten neben der persönlichen Prämie das Recht, eine gemeinnützige Organisation zu benennen, die die djp-Partner daraufhin mit einer Spende unterstützen. Seit der ersten djp-Vergabe 2007 wurden insgesamt 120.600 Euro an mehr als 150 Organisationen überwiesen.

Der Veranstalter "The Early Editors Club" (TEEC) ist ein Netzwerk für Journalisten und Wirtschaftsvertreter zum Informationsaustausch und zur Förderung des Qualitätsjournalismus. Regelmäßig finden Frühstückstreffen in Frankfurt und anderen Städten statt. Über die TEEC-Webseite können Journalisten Presseanfragen simultan an mehrere der angeschlossenen Unternehmen und Experten richten, die ihrerseits aktuelle Statements im Netzwerk verbreiten.

Quelle-Foto: obs/djp - Deutscher Journalistenpreis/Erhardt Szakacs

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